Mercure UzèsHerrlichstes Frühlingswetter! Nachts kurz nach 0:00 Uhr hatte ich noch über Handy im Parador Aiguablava ein Zimmer reserviert - ich konnte also bummeln und das tat ich den ganzen Tag.

Erst mal westlich durch die Ausläufer des Massif Central. Das Gras ist unverschämt grün, die Weinstöcke ragen noch schmucklos und knorrig aus der Erde, je nach Pflegezustand beschnitten oder nicht.unterwegs

unterwegsManchmal nicht enden wollende Platanen-Alleen säumten meinen Weg. Der führte zwangsläufig südlich auf Montpellier zu, dran vorbei. Es bot sich die Alternative zwischen der Nationalstraße, um die ich später ohnehin nicht herum kommen würde, und dem Schlenker über Sète. Ich wählte die Letztere, um insbesondere vorort erneut fest zu stellen, dass es ein Fehler bleibt, über Sète zu fahren: Bei der Annäherung bietet Sète die denkbar hässlichsten Industriezonen. Es herrscht der zweifelhafte Chame verrosteter Schiffsleichen. Im Kontrast dazu steht die penetrante Künstlichkeit um den einstmals malerischen Bootshafen durch touristische Aktivitäten in der Innenstadt entlang der Kanalufer. Zudem überquellender Verkehr, den man vergeblich versuchte durch vertrackte Umführungen halbwegs flüssig zu halten.

Na ja, hinten wieder raus, entlang der Landzunge Richtung Agde.

Und dann führte mich mein Navi weisungsgemäß auf dem schnellsten Wege ohne Autobahn über Béziers, Narbonne, Perpignan nach Collioure. Das schon in den vergangene Jahren genüsslich gekurvte Küstensträßchen über Port Bou nach Spanien hinein wollte ich mir nicht entgehen lassen. Wie schon wiederholt Colliourehabe ich mich bei einem der modernen Wegelagerer des Tourismus ausnehmen lassen: Einer Kneipe in Collioure, wo das 1/3 Liter-Fläschchen Mineralwasser 3,50 € kostet,
also 7,-DM, wem das noch was sagt. (An der Bar in meinem ****Parador kostet die 1-Liter-Flasche 2,94 €)CollioureCollioure

Lagerente nennt das
der Betriebswirt.



Dann bin ich die Küstenstraße wieder entlang gegondelt und es war - obwohl Sonntag, schönes Wetter und mächtig unterwegsfranzösische Ausflügler unterwegs - auch diesmal wieder der Motorradgenuss erster Klasse. Offensichtlich bildete dabei die spanische Grenze ein psychologisches Hindernis, denn danach war schon garnichts mehr los.

Kurz vor dem Ziel kam noch ein kleiner Landregen - nicht schlimm, aber mein Moto wurde durch den Straßenschmier der Überlandfahrt ganz schön versaut. AiguablavaAiguablava

Nach dann doch 400 km wurde ich von einem Hotel mit einmaliger Lage und einem Zimmer mit so umfassenden Komfort überrascht, dass ich ohne weiter nach zu denken beschloss, gleich mal noch einen Tag und eine Nacht länger zu bleiben.

Aber davon morgen mehr...

Etappe 3
Auf der Landzunge bei Sète
Usèz - Aiguablava ( 3.Tag: Sonntag, 02.04.2006 - Etappe 3 - 399km/7:30h)