Prolog

Es ist immer das Gleiche: Die Hoffnung, dem Frühling entgegenfahrend die grauselige Übergangszeit mit nasskaltem April zu verkürzen, schneller aus dem Winterschlaf zu erwachen, Frühlingsgefühle in die Adern zu pumpen, Glücksgefühle zu generieren und was sonst noch.

Mitte vorigen Jahres endete meine berufliche Verantwortung und ich hatte mich daran gewöhnt, nicht mehr im Geschirr zu stehen. Ein angenehmes Gefühl, die Dinge gelassen angehen, nach Gusto und nicht in einem Urlaubsrahmen reisen zu können.

Ich hatte Andalusien im Auge, 14 Tage Zeit veranschlagt und mir vorgenommen: Diesmal ist wirklich der Weg das Ziel – und nur der Weg, das Fahren, die Landschaft.

Zur Abfahrt bereit, alles gepackt, die seitlichen Teleskop-Koffer nicht ausgefahren. Platzreserve ist gut. Aus gleichem Grund habe ich den Beifahrersitz zu Hause gelassen, stattdessen eine Befestigungs-Spinne dabei, um eventuelle Mitbringsel auf der Gepäckbrücke festzurren zu können.

Das Wetter war gemischt, aber Tendenz trocken und kühl. Die Vorhersage für Frankreich und Spanien habe ich mir gar nicht erst angeschaut. Ich ging davon aus, dass es so oder so je südlicher um so frühlingshafter sein würde.

Mein Motorrad - eine BMW R 1200 GS - war nagelneu.

 

 
Spanien 24. April bis 09 Mai 2004