In Nice von der Fähre geht Karl-Heinz der Vermutung nach, der Korse am Schalter in Bastia habe uns um 20 €uro zu teuer  abkassiert. Tatsächlich, aber helfen konnte man uns vorort nicht. Da müssten wir in’s Stadtbüro. Das öffne aber erst um.. Dort könne man einen Antrag stellen... Lange Rede kurzer Sinn: wir gaben auf und fuhren los.

Das war der letzte Seeräubergruß der Korsen...

KüsteErstmal die Côte Azur entlang bis Ventimiglia, dort nördlich Großrichtung Schweiz. Traumhafte Ausblicke in der Morgensonne auf die Buchten und den Küstenverlauf, langsam zunehmender Verkehr und unsere kümmerlichen Versuche den eingeborenen, zweirädrigen Verkehrsakrobaten auf ihrem morgendlichen Weg zur Arbeit zu folgen...

Basilica de VicoforteKuppel der BasilicaAuf unkonventioneller Route umfuhren wir Coeno südlich, um später bei Millesimo nach Norden Richtung Alba und Asti abzubiegen und völlig unverhofft baute sich - völlig ab vom Schuss - die Basilica de Vicoforte vor uns auf. Anhalten und anschauen - so viel Zeit (und kulturelles Interesse) muss sein.

Wir ahnten nicht, wie schön es im Piemont ist, eine Region in Italien, die wir beide nicht kannten. Die Straße von Millesimo nach Alba führte auf einem Höhenrücken entlang und bot uns immer wieder neue und berückende Ausblicke über das Hügelland mit den vielen, gepflegten Weingütern in herrlichen Lagen zwischen den endlosen, gegliederten Weinbergen. Ein Traum in früh-herbstlicher Sonne bei angenehmer Temperatur.

Mittags stiegen wir im Zentrum von Alba, an der Piazza am Rande der Altstadt, von unseren Maschinen und nahmen unter den Arkaden ein angenehmes Mittagessen zu uns. Die Atmosphäre lud zum Bleiben. Das traf sich gut mit den Folgeerscheinungen der wenig erholsamen Nacht auf de Fähre. Im teuersten (und luxuriösesten) Hotel unserer Reise quartierten wir uns ein, um nach einer ausgiebigen Siesta die Stadt bummelnd zu erkunden.

Alba atmet aus allen Poren Reichtum und Gediegenheit, nicht neureich-protzig, sondern mit naturgegebener, fast zurückhaltender  Selbstverständlichkeit. Und die Weine - auch der im Straßenkaffee in langstieligem Kristallglas gereichte und von reichlichem amuse geule begleiteten Rotwein - waren von erlesener Qualität!

Zum Abendessen fanden wir ein Restaurant mit wunderbarem Ambiente und der passenden Verköstigung.

Hierher - das ist klar - hierher werde ich unbedingt noch mal eine kleine Reise im September machen, am liebsten mit Ulrike.

Etappe 8
 
Nice - Albi (8. Etappe Donnerstag, 11.09.2003)